Lahmes Pferd

Eigentlich hab ich beim Nähen ja gerne meine Ruhe. Soll heißen: um mich herum toben oder quasseln oder singen oder hüpfen gefühlte hundert Kinder (eigentlich sind es eh nur drei), während ich - den Blick auf die Nähmaschine oder so gerichtet - kommentiere, mitsinge, plaudere, schlichte und so fort. Ihr könnt euch ein Bild davon machen. Und trotzdem verstehe ich das unter Ruhe beim Nähen haben.
KEINE Ruhe habe ich, wenn sich Momo in den Kopf gesetzt hat, an ihrem neuen Shirt mit nähen zu wollen, Nini mir immer die Schere reichen will oder irgendeines der lieben Kleinen in zwei Zentimetern Entfernung mir zuschauen.
Wieder was anderes ist es, wenn ich mit meiner ältesten Tochter gemeinsam etwas nähe. So wie dieses Wochenende. Ein neues Lieblingskuscheltier sollte es werden, natürlich ein Pferd, in unserer Vorstellung ähnlich wie die Giraffe von hier.

Herausgekommen ist ein schlaffes, unförmiges, trächtiges Ding, das gerade noch an der Mähne und dem Schweif als Pferd erkennbar ist. Die Form ist alles andere als herzig - hält man es in der Hand, kommt es einem vor wie eine Rolle mit vier Zipfeln. Und egal, wie prall oder schlaff wir das Pferd auch füllten, es wurde nie besser. Daran kann leider auch der kuschelige Herzchenfleece nichts ändern.

Mit viel Geduld und Feingefühl konnten wir das Stofftier für die beiden oberen Bilder positionieren, damit es wenigstens nach irgendetwas ausschaut. Ansonsten schaut es SO aus:

 

Das Nähen hat Spaß gemacht, aber leider ist eindeutig kein Lieblingsstück dabei rausgekommen!